Mit Untitled History schaffen Eske Schlüters und Tillmann Terbuyken im Alten Elbpark in unmittelbarer Nähe des Bismarck-Monuments eine temporäre Installation, die in die Anfänge der europäischen Demokratiebewegungen im 19. Jahrhundert blickt. Durch den Aushub von Erde und die Positionierung von Steinen entsteht eine künstliche Ruine, die öffentlich zugänglich ist. Die Anwendung einer Augmented Reality-App, welche durch QR-Code auf dem Smartphone oder Tablet abrufbar ist, erlaubt die dreidimensionale Überblendung des Realraums mit einer szenografischen Erweiterung. Den virtuellen Bildwelten ist eine Tonspur unterlegt, die zeitgeschichtliche Reflexionen anbietet. Ebenso wie bei einer archäologischen Ausgrabung, bei der durch die schichtweise Abtragung des Bodens Spuren freigelegt werden, handelt es sich bei den simulierten Funden um historische Fragmente.
Eske Schlüters und Tillmann Terbuyken bieten mit ihrem Projekt einen Ort für die Auseinandersetzung mit Demokratiegeschichte an. Es geht dabei nicht um Vollständigkeit, geschichtliche Stringenz oder einen Wahrheitsanspruch, sondern um die Erfahrbarmachung von Diskontinuitäten und Gleichzeitigkeiten. Untitled History möchte daran erinnern, dass Demokratie keinen Zustand beschreibt, sondern mühsam erkämpft wurde und stetig in Bewegung ist. In dem Zusammenspiel von Text und Bild, Realraum und virtuellem Raum, Vergangenheit und Gegenwart werden in Untitled History die Grenzen von Raum und Zeit in Bewegung gesetzt. Denn die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, zwischen flüchtigen Fragmenten der Wirklichkeit, auch in Luftschlössern und Sandburgen, in Rudimenten einer brüchigen Demokratiegeschichte.
Während der Laufzeit jederzeit zugänglich, Standort im Alten Elbpark (zwischen Helgoländer Allee und Millerntorplatz)
Die Augmented Reality-App kann hier heruntergeladen werden.
Eske Schlüters und Tillmann Terbuyken sind am 15.9., 21.9. und 13.10. um 15 Uhr sowie nach Vereinbarung anwesend.
With Untitled History, Eske Schlüters and Tillmann Terbuyken have created a temporary installation in the Alter Elbpark close to the Bismarck monument which looks back on the beginnings of the European democracy initiatives in the 19th century. Through the excavation of earth and the positioning of stones, an artificial ruin has been constructed, open to the public. The use of an augmented reality app, which is accessible via QR code on a smartphone or tablet, provides a three-dimensional superimposition of the real space with a scenographic extension. The virtual visual worlds are backed by a soundtrack which offers reflections on contemporary history. Just as with archaeological excavations, where traces are uncovered by removing the soil layer by layer, the simulated finds are historical fragments.
With their project, Eske Schlüters and Tillmann Terbuyken offer a space in which to engage with the history of democracy. It is not about completeness, historical stringency or a claim to truth, but about rendering discontinuities and simultaneities tangible. Untitled History aims to remind us that democracy does not describe a state of being, but rather has been arduously fought for and constantly fluctuates. In the interplay of text and image, real and virtual space, past and present, the boundaries of space and time are set in motion. For the truth lies somewhere in between, amidst fleeting fragments of reality, even in sandcastles and castles in the air, in the rudiments of a fragile history of democracy.
Accessible at any time during the exhibition period, location in Alter Elbpark (between Helgoländer Allee and Millerntorplatz)
The augmented reality app can be downloaded here.
Eske Schlüters and Tillmann Terbuyken will be present on 15.9., 21.9. and 13.10. at 3 pm and by appointment.
Untitled History entsteht mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, dem Bezirksamt Hamburg-Mitte, Urs Amadeus Ulbrich sowie der Liebelt-Stiftung, Hamburg.
Untitled History is being realized with the kind support of the Ministry of Culture and Media of the Free and Hanseatic City of Hamburg, the Hamburg-Mitte District Office, Urs Amadeus Ulbrich and the Liebelt-Stiftung, Hamburg.